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Altonaer Blutsonntag: Erinnern und Gedenken

Altonaer Blutsonntag: Erinnern und Gedenken

17. Juli 1932. Vor 90 Jahren ziehen mindestens 7000 SA-Leute durch Altona, Bahrenfeld und Ottensen, rufen antisemitische und faschistische Parolen. Damit provozieren sie die Arbeiter*innen und Erwerbslosen, welche in diesem Vierteln den Hauptteil der Bevölkerung bilden. Sie schlagen Passanten und greifen sozialdemokratische und kommunistische Bewohner*innen an.

Am heutigen Walter-Möller-Park kommt es zur Eskalation. Mutige Anwohner*innen sowie die in Jugendverbänden und Parteien organisierten Arbeiter*innen aus Altona stellen sich den Nazis in den Weg. Es kommt zu Auseinandersetzungen. Die Preußische Polizei, welche schon im Vorhinein den Nazi-Aufmarsch trotz der Eskalationsgefahr als einen von wenigen Aufmärschen im Jahre 1932 genehmigt hatte, mischt sich in das Gerangel ein. Dabei kommen zwei SA-Männer aus bis zum heutigen Tag ungeklärten Umständen ums Leben. Die Nazimeute zieht sich aus Altona-Altstadt geschlagen zurück.

Doch die Gefahr ist nicht gebannt: Immer mehr Polizei strömt in das Arbeiter*innenviertel Altona-Altstadt und schießt auf Alles, was sich bewegt. Mehr als 5000 Kugeln wurden an diesem Tag abgeschossen, 70 Menschen verletzt und 16 ermordet.

Später versucht die Polizei dies damit zu rechtfertigen, dass Arbeiter*innen aus den Wohnhäusern heraus als sogenannte „Heckenschützen“ das Feuer eröffnet haben sollen. Doch die Beweise stellen sich als erfunden heraus, verletzte Polizisten gibt es keine.

Im Nachhinein waren die Schuldigen für die Eskalation am Altonaer Blutsonntag schnell gefunden: die Kommunist*innen. Mehrere Dutzend von ihnen wurden noch zu Zeiten der Weimarer Republik angeklagt, doch wegen Mangels an Beweisen freigesprochen. Nach der Machtübergabe 1933 an die Nazis erfolgten 6 Prozesse mit mehreren hundert Angeklagten. Im ersten wurden die als „Altonaer Vier“ bekanntgewordenen Widerstandskämpfer Bruno Tesch, August Lütgens, Walter Möller und Karl Wolff als erste politische Hinrichtungen 1933 im Hinterhof des Amtsgericht Altona ermordet.

Gemeinsam als Nachbarschaft wollen wir am 17. Juli 2022 im August-Lütgens-Park (vor dem Haus 3) ab 14:30 an die Opfer des Altonaer Blutsonntags Erinnern und zusammen Gedenken.

Euch erwarten spannende Informationsstände zum Altonaer Blutsonntag und ein informatives Bühnenprogramm mit Reden, einer Lesung und Musik. Darüber hinaus wollen wir gemeinsam Gestalten, Basteln und noch vieles mehr! Kommt gerne Vorbei!

Zum Herunterladen:

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